Mikronährstoffstatus mangelernährter Patienten am Katharinenhospital Stuttgart

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-37786
http://hdl.handle.net/10900/45398
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2009
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Zoller, W. G. (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2003-11-14
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Mangelernährung , Vitamin
Freie Schlagwörter: Mundschleimhautzellen , Vitaminsupplementierung
Malnutrition , Micronutrients , Buccal mucosa cells
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Erhebung des Mikronährstoffstatus mangelernährter Krankenhauspatienten, der im Gegensatz zur Energie-Protein-Malnutrition bislang wenig erforscht ist. Neben der Mikronährstoffkonzentration im Blutplasma sollte auch die Versorgung im zellulären Milieu untersucht werden, da von der Plasmakonzentration nicht direkt auf die Versorgung im Gewebe geschlossen werden kann. 60 mittels des modifizierten Nutritional Risk Screening nach Kondrup als mangelernährt identifizierte Patienten wurden in die Untersuchung eingeschlossen. Im Plasma wurden die Konzentrationen der Vitamine B1, B12, C, D, E, Betacarotin, Lycopin, Coenzym Q10 sowie von Folsäure, Zink und Selen bestimmt. Die intrazellulären Konzentrationen wurden daneben für Vitamin C, E, Betacarotin, Lycopin und Coenzym Q10 durch Analyse von buccalen Mucosazellen gemessen. Die Höhe der Aufnahme der jeweiligen Nährstoffe sowie eine eventuelle Vitaminsubstitution wurden durch eine retrospektive Ernährungsanamnese quantifiziert. Diese Ernährungsanamnese ergab eine insgesamt gute Versorgung mit Mikronährstoffen. Bei 80% der untersuchten Substanzen lag die mittlere tägliche Aufnahme über der empfohlenen Mindestmenge, die Zufuhr betrug durchschnittlich 208,7% der Mindestmenge. Eine Ausnahme bildete Folsäure, bei der im Durchschnitt nur 48,2% der empfohlenen Dosis aufgenommen wurde. Dagegen zeigten die Messungen im Plasma bei durchschnittlich 23,3% der Patienten Konzentrationen unterhalb des Normbereiches, in den buccalen Mucosazellen wurden sogar bei durchschnittlich 68,7% erniedrigte Werte gemessen. Besonders ausgeprägt war die Mangelversorgung bei den Carotinoiden: Bei Betacarotin lagen 50% der Patienten mit ihrer Plasmakonzentration unterhalb der unteren Normgrenze, bei Lycopin 65%, bei Coenzym Q10 33,3% der Patienten; in den Buccalmucosazellen wurde Betacarotin bei 90,6% der Patienten zu niedrig gemessen, Lycopin bei 88,7% und Coenzym Q10 bei 45,3%. Für Vitamin C, Betacarotin und Lycopin konnte eine statistisch signifikante Korrelation der Konzentrationen in Plasma und Buccalmucosa gezeigt werden. Für diese Mikronährstoffe kann deshalb durch alleinige Messung im Plasma auch die Gewebsversorgung hinreichend beurteilt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass mangelernährte Patienten trotz ausreichender Zufuhr einen teils massiven Mangel an Mikronährstoffen aufweisen. Anhand der vorliegenden Daten konnte nicht eindeutig beurteilt werden, ob dieser Mikronährstoffmangel durch krankheitsbedingten Mehrverbrauch, eine vermehrte Ausscheidung oder gestörte Stoffwechselwege bedingt ist. Aus der unzureichenden Versorgung der Studienpatienten mit Mikronährstoffen kann gefolgert werden, alle mangelernährten Patienten einem Screening auf Mikronährstoffmangel zu unterziehen. Eine blinde Substitution kann anhand der vorliegenden Daten jedoch nicht generell empfohlen werden. Ziel weiterer Forschung muss die Klärung der genaueren Ursachen des hier festgestellten Mikronährstoffmangels sein. Daneben sind Interventionsstudien erforderlich um die Frage zu beantworten, welche Mikronährstoffe bei malnutritiven Patienten zusätzlich substituiert werden sollten.

Abstract:

The aim of this study was to investigate the micronutrient status of malnourished patients in a hospital. Since plasma concentrations of micronutrients do not directly correlate with the concentration in the tissue, also supply in cellular milieu would be measured. 60 patients were identified as malnourished using the modified Nutritional Risk Screening by Kondrup. Concentrations of vitamin B1, B12, C, D, E, Betacarotine, lycopene, coenzyme Q10 folic acid, zinc and selenium were measured in blood plasma. In addition, intracellular concentrations of vitamin C, E, Betacarotine, lycopene and coenzyme Q10 were determined in buccal mucosa cells. A nutritional anamnesis gained data of the level of intake of the different micronutrients and a possible additional vitamine supplementation. Nutritional anamnesis showed an overall satisfying supply with micronutrients. 80% of the investigated substances were taken in a dose higher than the recommended daily intake. In avarage, the daily intake was 208,7% of the recommended minimum intake. Only for folic acid, patients took in only 48,2% of the recommended minimum daily dose. In contrast, plasma measurements were in 23,3% of the patients below the normal range. Concentrations in buccal mucosa were even in 68,7% below the normal range. For vitamine C, carotine and lycopene, there could be found a significant correlation of concentrations in plasma and buccal mucosa cells. So for these micronutrients, concentration in tissue can be approximately estimated only by measurement in blood plasma. This study shows that despite a sufficient intake, micronutrient concentrations may be very poor in malnourished patients. With the gathered data, no definite decision could be made if low micronutrient concentrations are a consequence of higher turnover coused by the disease the patients suffered of, a higher secretion or of disturbed metabolic pathways. Conclusion must be that every malnourished patient should undergo a screening of the micronutrient status. Yet, general substitution of micronutrients can not be recommended.

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