Inhaltszusammenfassung:
Die zunehmende Anzahl an Herz-CTs zur Detektion der stenosierenden KHK hat das Interesse geweckt, die erhobenen Daten umfassend zu nutzen und die linksventrikulären Funktionsparameter mitzubestimmen. Traditionell erfolgt die Auswertung der CT Daten dabei anhand der Simpson-Methode, die auf der 2D Planimetrie multipler Kurzachsenschnitte durch den linken Ventrikel beruht und die eine enge Korrelation der Ergebnisse mit jenen der MRT gestützten Auswertung bietet. Entscheidender Nachteil dieser Methode ist jedoch der hohe Zeitaufwand, der den großflächigen Einsatz im Klinikalltag bisher erschwert. Der isotrope 3D Datensatz der CT Untersuchung ermöglicht jedoch auch die automatische Segmentierung des Ventrikels gegenüber dem Myokard. Das neuere automatisierte 3D Segmentierungspaket (Circulation, Siemens) sollte daher in dieser Arbeit als zeitsparende Alternative zu dem etablierten Verfahren getestet werden.
In unserer prospektiven Studie wurde die Herzfunktion von 43 Patienten mittels retrospektiv gegateter Dual-Source-Computertomographie erfasst und anschließend vergleichend über das Simpson Prinzip (2D Planimetrie, Argus, Siemens) und über die automatisierte 3D Segmentierung (Syngo-Circulation, Siemens) ausgewertet. Bei durchgehend guter Bildqualität ergab die statistische Auswertung insgesamt eine nur moderate Korrelation zwischen 2D Planimetrie und 3D Segmentierung: EDV:r2=0,85, ESV:r2=0,88, SV:r2=0,56 und EF: r2= 0,64.
In der Bland-Altmann-Analyse ergab sich folgender Bias: EDV -19,92 ml, ESV -2,39 ml, SV -16,70 ml, EF -2,57%.
Im t-Test war das mittels 3D Segmentierung bestimmte EDV mit einem p-Wert von <0,0001 im Vergleich zur Referenzmethode signifikant erhöht. Gleiches galt mit einem p-Wert von <0,0001 für das SV. Der Unterschied der Messungen für das ESV war mit einem p-Wert von 0,2258 nicht signifikant. Bezüglich der EF lag der p-Wert bei 0,0667 und damit nur sehr knapp oberhalb des Signifikanzniveaus. Die Ergebnisse zeigten somit insgesamt keine robuste Übereinstimmung der Methoden.
Während die Auswertung mit dem Programm Argus pro Patient etwa 25- 60min benötigte, waren bei Circulation 3- 15min zu veranschlagen.
Im klinischen Bereich empfiehlt sich daher die Anwendung der 3D Segmentierung trotz der offensichtlichen Zeitersparnis nur, wenn eine orientierende Näherung der Funktionsparameter ausreichend ist. Die Anwenderfreundlichkeit des Programmes Circulation wird dann aber mit einer ungenaueren Messung erkauft.
Abstract:
The increasing use of Dual-Source-Computertomography to detect cardiac diseases including coronary artery disease has evoked interest in using
this information to assess cardiac left ventricular parameters.
Traditionally using the simpsons method (2D Planimetrie) there has come up a new timesaving tool (Circulation Siemens) based on a 3D dataset.
Its validity and practicability were evaluated in our prospective study.
43 patients underwent Dual-Source-Computertomography and data sets
were compared.
All data sets allowed a clear delineation of endocardial and epicardial contours.
We found out moderate correlation between both tools:
EDV:r2=0,85, ESV:r2=0,88, SV:r2=0,56 und EF: r2= 0,64.
Bland-Altman analysis revealed a mean bias: EDV -19,92 ml, ESV -2,39 ml, SV -16,70 ml, EF -2,57%.
T-test showed EDV significantly too high p (<0,0001), same with SV.
Difference in ESV was not significant p-value 0,2258.
Altogether there was no robust accordance in both tools.
Using the traditional Argus programme up to 25-60 min/patient were necessary, Circulation was actually timesaving, 3-15 min/patient, which
allows the application in clinical routine as an approximate approach to
left ventricular function parameters.