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Ein demografischer Filter ist wirksam in der Gräberfelderarchäologie und er ist hochgradig komplex. In diesem Beitrag wird argumentiert, dass die von Wood et al. 1992 beschriebenen Effekte der demographischen Komplexität, der selektiven Mortalität und der Risikoheterogenität nicht nur Einfluss auf die Analyse von Bevölkerungen auf Grundlage anthropologischer Daten haben, sondern die Effekte ebenso sehr, wenn nicht gar stärker, Einfluss auf archäologische Interpretationen von Friedhöfen und Gräberfeldern haben. In Anlehnung an das osteologische Paradox, bezeichne ich das als generelles archäologisches Paradox. Wie die Analyse von Pathologien, ist auch die Analyse von Artefakten, Grabbeigaben etc. in Gräbern ein inverses demografisch-mathematisches Problem. Und es ist ein tiefer Graben zwischen den Überresten der Toten und den einst lebenden Personen und Gruppen zu überwinden, der es notwendig macht, das methodische Spektrum der Anthropologie und Archäologie zu erweitern und neu nachzudenken. Demografische Simulationen sind ein notwendiges Handwerkszeug der Gräberfelderanalyse. |
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