Inhaltszusammenfassung:
Die biologische Anthropologie ist in Deutschland ein blühendes Fach in der Krise. Das öffentliche und wissenschaftliche Interesse an anthropologischen Forschungen ist hoch, das Methodenarsenal wächst ständig, die Fragestellungen werden komplexer und vielschichtiger – und doch schrumpft die Zahl der Standorte und Lehrstühle. Zunehmend wird deutlich, dass überspezialisierte Forschungsrichtungen einen schweren Stand haben und die Zukunft gerade für die sogenannten „Kleinen Fächer“ in Deutschland der interdisziplinären Zusammenarbeit gehört. Besonders gute Voraussetzungen für eine enge Vernetzung bieten hier Archäologie und Anthropologie (insbesondere aber nicht ausschließlich die Prähistorische Archäologie und die Physische Anthropologie). Trotz aller Unterschiede in Methodik und inhaltlichen Interessen, die eine Eigenständigkeit rechtfertigen, finden sich doch große thematische Überschneidungen, gemeinsame Fragestellungen und Synergiemöglichkeiten.