Inhaltszusammenfassung:
Üer gemeinsame Unterricht von Mädchen und Jungen wird als wichtige und derzeit etablierte Grundlage für die Gleichstellung der Geschlechter im Bildungssystem gesehen. Durch die gemeinsame Beschulung soll Mädchen und Jungen der gleichwertige Zugang zu Bildung garantiert werden. Gerade im schulischen Kontext bestand und besteht das Interesse an koedukativem Unterricht, da aus organisatorischen Gründen die Geschlechtertrennung im Schulwesen oft nicht zu realisieren war und ist (Puchert & Höyng, 2004). So wird die flächendeckende Einführung der Koedukation in den 1960er Jahren in der BRD als Folge von schulorganisatorischen Überlegungen und nicht vordergründig aus pädagogischen Begründungszusammenhängen angesehen. Dennoch ist die Koedukation im deutschen Schulsystem breit anerkannt und wird auch nicht in Frage gestellt. Entgegen dieser formalen Gleichbehandlung von Mädchen und Jungen ist die Trennung im Sportunterricht nach wie vor in allen Bundesländern zu finden (s. Übersicht bei Dober, 2020). Damit hat dieses Fach ein Alleinstellungsmerkmal unter den anderen Unterrichtsfächern, da es die Koedukation nicht durchgängig umsetzt.