Feature: Talking Medicine

Abstract

Auch in Klinikzimmern dürften zuhauf Serien wie „Der Bergdoktor“ auf den Flachbildschirmen über den Krankenbetten flimmern: In der ZDF-Reihe – mittlerweile die 14. Staffel – ist Martin Gruber (gespielt von Hans Sigl) der fürsorgliche Landarzt und Vertraute in allen Lebens- und Liebeslagen. Der Doktor ist eher selten in seiner Praxis anzutreffen, sondern fährt mit seinem grünen W123-Mercedes 200 auf idyllischen Landsträßchen vor alpinem Panorama von Patient zu Patient – auf Hausbesuch und nie um eine einfühlsame Ansprache verlegen.

Auch wenn er schlechte Nachrichten zu überbringen hat, zeigt er Gefühl und muntert die Patient*innen auf, unter dem Motto: „Ich hab‘ da eine Idee, wir bekommen das schon in den Griff!“ Die Fernsehserie ist eine krasse Fiktion der Realität – die Fernsehzuschauer*innen bekommen eine heile Welt vorgegaukelt, die es im medizinischen Alltag noch nie gegeben hat. Denn im wirklichen Leben kommt die Kommunikation viel zu oft viel zu kurz.

Die während der Pandemie phasenweise fast totale private Isolation in den Kliniken wirft einmal mehr das Schlaglicht auf die elementare Bedeutung der Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Diesem Thema widmet sich die Masterarbeit „Talking Medicine – Die Rolle der zwischenmenschlichen Kommunikation in der Medizin“. In der Tübinger Medienwissenschaft ist als Abschlussarbeit auch ein Werkstück möglich. Lioba Wunsch hat sich für ein Hörfunkfeature entschieden, plus einer fünfzigseitigen Dokumentation.

Lioba Wunschs Hörfunkfeature versucht, „die elementare Rolle der Kommunikation in der Medizin – insbesondere zwischen Arzt und Patient – herauszuarbeiten und strukturelle sowie individuelle Problemquellen ihrer aktuellen Fehlentwicklung aufzuzeigen“. Entstanden ist es als Werkstück im Rahmen des Masterstudiums Medienwissenschaft an der Universität Tübingen.