Inhaltszusammenfassung:
Das inflationär verwendete Wort der Heimat und die darin enthaltene Differenzierung in „Wir“ und „die Anderen“ scheinen an einen Anspruch älterer Rechte und kultureller Homogenität gekoppelt zu sein. Mit der Konzeption und der Umsetzung der Ausstellung zum Thema Gastarbeiter*innen im Landkreis Rastatt soll ein Beitrag dazu geleistet werden, subversiv Migration zu erzählen, Zusammenhänge aufzuzeigen, zu irritieren, Interesse und Neugierde zu wecken, Impulse für neue Narrationen zu setzen, für die Unterschiedlichkeit von Identitäten zu sensibilisieren sowie einen Impuls für ein Non-Framing und De-Othering zu setzen. Dabei ist es der Ausstellungsmacherin und Autorin dieser Arbeit ein großes Anliegen, möglichst keine museale Hierarchie entstehen zu lassen, in der die Ausstellungsstruktur durch Setting, Anordnung sowie durch die Auswahl und Inszenierung der Objekte definierte Rollen im Sinne einer überlegenen Anbietenden- und einer defizitären Rezipierenden-Seite verteilt und dadurch einen hierarchischen Graben schafft. Im Verlauf der Arbeit werden geplante Ausstellungsinhalte sowie Rahmenbedingungen, Inszenierungen und Objekte auf Visualisierungsmöglichkeiten mittels vielfältiger, wissenschaftlicher Theorien geprüft und hinsichtlich der Erreichung gesteckter Ausstellungsziele bilanziert. Dabei soll stets der Einfluss eigener Grundannahmen und Logiken reflektiert und in Umsetzungsentscheidungen einbezogen werden.