Der Einfluss des Östradiolspiegels auf das sexuelle Annäherungs- und Vermeidungsverhalten von Frauen

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/146797
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1467976
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-88138
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2023-10-23
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Derntl, Birgit (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2023-09-27
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Verhalten , Estradiol
Freie Schlagwörter: Approach-Avoidance-Task (AAT)
Annäherungs- und Vermeidungsverhalten
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Untersuchungen zu Wesens- und Verhaltensänderungen während des menstruellen Zyklus der Frau sind seit Jahrzehnten ein reges Forschungsgebiet in der psychologischen Forschung. Viele Studien bestätigen beispielsweise Veränderungen in den Partnerpräferenzen oder dem sexuellen Verlangen während der fertilen Phase in den Tagen um den Eisprung herum. Dieser Zeitpunkt korreliert mit einer maximalen Serumkonzentration des Geschlechtshormons Östradiol. Das Ziel der vorliegenden Studie war, das bisher nur gering untersuchte sexuelle Annäherungs- und Vermeidungsverhalten in zwei unterschiedlichen Zyklusphasen genauer zu studieren, mögliche Unterschiede aufzudecken sowie die Wertigkeit von erotischem Einzel- oder Pärchenbild als sexuellen Stimulus für heterosexuelle Frauen zu überprüfen. Hierfür wurden 38 heterosexuelle Frauen gemäß ihrer Zyklusphase in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe mit 19 Probandinnen führte die experimentelle Studie in einem Zeitraum von drei Tage vor bis drei Tage nach ihrer Ovulation und folglich mit maximalem Östradiolspiegel durch. In der zweiten Gruppe befanden sich 19 Probandinnen an Zyklustag zwei bis fünf, an denen die Menstruation stattfindet und der Östradiolspiegel sehr niedrig ist. Zur Messung des impliziten Annäherungs- und Vermeidungsverhaltens wurde ein Joystick-AAT konzipiert. Als sexuelles Stimulusset wurden Einzel- und Pärchenbilder von Männern aus drei verschiedenen Kategorien verwendet: Positiv, Erotisch und Aversiv. Die gezeigten Männer wurden anschließend von den Probandinnen in einem expliziten Rating nochmals auf ihre sexuelle Attraktivität sowie mögliche Annäherungsbereitschaft bewertet. Im impliziten AAT zeigten sich keinerlei Tendenzen oder Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Im expliziten Rating wurden Männer auf aversiven Bildern erwartungsgemäß schlechter bewertet als Männer auf Bildern der beiden anderen Kategorien. Dies betraf sowohl das Attraktivitäts- als auch das Annäherungsrating. Männer auf erotischen Pärchenbildern wurden von beiden Gruppen attraktiver bewertet und vermehrt angenähert. Als sexueller Stimulus für heterosexuelle Frauen scheinen folglich Männer in Pärchenbildern besser geeignet zu sein als Männer in Single-Situationen. Auch im expliziten Rating zeigten sich keine Gruppenunterschiede bezüglich des sexuellen Annäherungs- und Vermeidungsverhalten. Diese Ergebnisse bedürfen weiterer Untersuchungen. Ein Hauptaugenmerk sollte darauf liegen, das Konzept des verwendeten impliziten AATs weiter zu validieren. Ebenso sollte der Einfluss der verbleibenden Geschlechtshormone auf die Veränderungen im menstruellen Zyklus genauer untersucht werden. Hierbei ist vor allem das Hormon Testosteron zu nennen, bei dem in einigen Studien bereits ein Einfluss auf zyklische Verhaltensänderungen nachgewiesen werden konnte.

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