Ludonarrative Grenzgänge. Gewalt und Moral in Märe und Videospiel

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dc.contributor.advisor Mühlherr, Anna (Prof. Dr.)
dc.contributor.author Stortz, Laura
dc.date.accessioned 2024-07-24T14:57:00Z
dc.date.available 2024-07-24T14:57:00Z
dc.date.issued 2024-07-24
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/10900/155807
dc.identifier.uri http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1558075 de_DE
dc.identifier.uri http://dx.doi.org/10.15496/publikation-97140
dc.description.abstract Die Arbeit verbindet einen literaturtheoretischen Ansatz mit Konzepten der Game Studies, um einen neuen Zugang zur mittelalterlichen Märendichtung vorzuschlagen. Mären ähneln in ihrem strukturellen Aufbau und vor allem in ihrer inkohärenten Erzählweise dem modernen Videospiel. In beiden Fällen ist zu beobachten, dass eine Kombination verschiedener Funktionen des Erzählens dieses an die Grenzen des ‚Sinnhaften‘ bringt. Das Märe stellt sich selbst durch die Verknüpfung von Narration und Einladung zur Interaktion – bezogen auf das in vielen Texten beobachtbare Lachen des Publikums und die Diskussion ungelöster moralischer Fragen – narratologisch gesehen vor logische Probleme. An der Schnittstelle der verschiedenen Funktionen funktionieren die herkömmlichen Bedingungen für eine »gute« - sprich: eine logische und kohärente Erzählung – nur noch eingeschränkt, da der Rezipient als Größe betrachtet werden muss, die aktiv an der Textwelt teilnimmt. Dies zeigt sich oft an Erzählerkommentaren, die sich nur schwer mit dem Erzählten in Einklang bringen lassen. In Bezugnahme auf den von Ludwig Wittgenstein verwendeten Begriff des ʽSprachspiels‘ werden Mären als Spiele in Textform analysiert, die einer Spiellogik folgen und somit ʽLudonarrative Dissonanzen ‘, d.h. Brüche zwischen der Erzählung und dem aktiven Handeln der Rezipienten, aufweisen. Diese Spiellogik und die ludonarrative Dissonanz entsprechen nicht zwangsläufig den erwartbaren Anforderungen an Kohärenz und Sinnhaftigkeit einer Erzählung, sondern sie ist extrem auf den Rezipienten ausgerichtet, der in und mit der Textwelt spielt. Im vergleichenden Blick auf aktuelle Entwicklungen der interaktiven Unterhaltungsmedien werden Mären als multifunktionale, interaktive Sprachspiele in ein neues Licht gerückt: Sie bewegen sich in einer Spielwelt mit einer Spiellogik und ermöglichen zugleich ein Spiel mit der Welt. Dies macht – analog zum Videospiel – ihre Faszination für den Rezipienten aus. Vor allem Gewalt und Moral können in solchen Spielen interaktiv verhandelt und zur Debatte gestellt werden. In den Videospielen wird inzwischen von einem ʽDecision Turn ‘ gesprochen: Dabei haben die moralischen Handlungen des Spielers im Spiel Auswirkungen auf die Spielwelt, um die ludonarrative Dissonanz abzufangen. In dieser Arbeit wird auch für das Märe eine analoge Entwicklung zum ʽDecision Turn‘ herausgearbeitet. Die so gewonnenen Erkenntnisse über Interaktion und Spielerentscheidung werden dazu genutzt, eine Neubewertung des Spiels als Kulturelement, insbesondere mit Hinblick auf Moral und Gewalt, vorzunehmen. de_DE
dc.language.iso de de_DE
dc.publisher Universität Tübingen de_DE
dc.rights cc_by-nc-nd de_DE
dc.rights ubt-podok de_DE
dc.rights.uri https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/legalcode.de de_DE
dc.rights.uri https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/legalcode.en en
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en en
dc.subject.classification Märe , Kurzepik , Mediävistik , Spielwissenschaft , Medienwissenschaft de_DE
dc.subject.ddc 430 de_DE
dc.subject.ddc 793 de_DE
dc.subject.ddc 800 de_DE
dc.subject.ddc 830 de_DE
dc.subject.other Game Studies de_DE
dc.subject.other Rezipientenentscheidung de_DE
dc.subject.other Ludonarrativität de_DE
dc.subject.other ludonarrative Dissonanz de_DE
dc.subject.other mittelalterliche Kleinepik de_DE
dc.title Ludonarrative Grenzgänge. Gewalt und Moral in Märe und Videospiel de_DE
dc.type PhDThesis de_DE
dcterms.dateAccepted 2022-03-29
utue.publikation.fachbereich Germanistik de_DE
utue.publikation.fakultaet 5 Philosophische Fakultät de_DE
utue.publikation.noppn yes de_DE

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