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FLINTA, weißer cis-Mann, weiblich gelesene Person, Patriarchat. Solche Begriffe sind momentan oft zu hören, doch was genau bedeuten sie eigentlich genau und wie kannst du sie einordnen? Nele Schauer wird dir in ihrem Podcast “Apfelmus und Feminismus” hilfreiche Antworten und spannende Einblicke zum Thema “Intersektionaler Feminismus” geben.
Der Begriff „Intersektionaler Feminismus“ berücksichtigt – anders als „Feminismus“ – Verflechtungen bestimmter Diskriminierungsformen. Der Begriff betont, dass verschiedene Personen ein unterschiedliches Verständnis vom und verschiedene Anforderungen an den Feminismus haben können. Das bedeutet beispielsweise, dass eine Schwarze Frau, die keinen akademischen Abschluss hat, wohlmöglich ein anderes Verständnis und andere „Wünsche“ vom Feminismus hat als eine Weiße Frau. Das liegt daran, dass die Schwarze Frau neben Sexismus auch andere Diskriminierungen, wie beispielswiese Rassismus erfährt, und sich daher Diskriminierungsformen im Leben einer Schwarzen Frau verweben. (vgl. Leinius/Mauer 2021, S. 51).
Weitere Diskriminierungsformen sind Ableismus, die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung, Klassismus, die Diskriminierung von Menschen aus niedrigeren Bildungs- und Einkommensschichten, Antisemitismus, Transfeindlichkeit und Altersfeindlichkeit. Die Literatur versteht Intersektionalität allgemein als eine Forschungsperspektive, „die mehrere, miteinander verwobenen ungleichheitsrelevanten Kategorisierungen“ (Dierckx 2018, S. 17) gleichzeitig in einer Analyse berücksichtigt. Dabei behandeln viele der bisher erschienen Untersuchungen Intersektionalität im Rahmen von Race, Klasse und Gender (Dierckx 2018, S. 18).
Der Begriff „Intersektionaler Feminismus“ wurde zunächst von der Critical Race Theory und dem Black Feminism geprägt, „die als aktivistische Bewegung ihren Anfang nahmen“ (Dierckx 2018, S. 18). Vor allem die afroamerikanische Juraprofessorin Kimberlé Crenshaw wird mit dem Begriff verbunden. Der intersektionale Feminismus ist ein Ansatz, den schwarze Feminist*innen geprägt haben, die sich nicht mit den Problemen der weißen Mittelschichtsangehörigen identifizieren konnten. (Dierckx 2018, S. 18).
Literatur:
Heike Mauer/Johanna Leinius (Hg.): Intersektionalität und Postkolonialität. Kritische feministische Perspektiven auf Politik und Macht. (Barbara Budrich) Opladen/Berlin/Toronto 2021.
Heike Dierckx/Dominik Wagner/Silke Jacob (Hg.): Intersektionalität und Biografie. Interdisziplinäre Zugänge zu Theorie, Methode und Forschung. (Barbara Budrich) Opladen/Berlin/Toronto 2018. |
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