Inhaltszusammenfassung:
5. Zusammenfassung
Die MRT-gesteuerte RFA bei hepatischer Metastasierung zeigt in unserer Studie ein sehr
gutes Langzeitüberleben für Patientinnen und Patienten. Dabei handelt es sich nach
unserem Wissen um die erste Studie, die unter Einschluss verschiedener Tumorentitäten
das 10-Jahres-Überleben nach MRT-gesteuerter Radiofrequenzablation untersucht hat
und folglich Rückschlüsse auf die Langzeiteffektivität des Verfahrens erlaubt. Trotz
weniger strenger Inklusionskriterien und Verwendung des Zeitpunkts nach letzter
Intervention zur Ermittlung der Überlebenswahrscheinlichkeit, zeigte sich für unser
Kollektiv eine durchschnittlich bessere Überlebenswahrscheinlichkeit als in anderen
interventionellen Therapieverfahren, einschließlich CT-gesteuerter RFA und der MWA.
Obwohl die chirurgische Resektion weiterhin als Goldstandard zur Behandlung
hepatischer Metastasen das beste Outcome erzielt, machen die Ergebnisse unserer Studie
Hoffnung, dass weniger invasive Therapieverfahren langfristig als Alternative und
Ergänzung zur chirurgischen Resektion zum Einsatz kommen könnten. Trotz
verhältnismäßig langer Therapiedauer, wurde das Therapieverfahren gut vertragen und
war mit einem geringen Morbiditätsgrad der behandelten Patientinnen und Patienten
assoziiert.
Konkordant zur aktuellen Studienlage hatten die zugrundeliegende Tumorentität, die
Metastasenlokalisation, das Erkrankungsalter und die Metastasengröße Einfluss auf die
Überlebenswahrscheinlichkeit. In unserem Kollektiv zeigten sich dabei auch für die
jeweiligen Untergruppen, verglichen mit der aktuellen Studienlage, meist
überdurchschnittliche Überlebenswahrscheinlichkeiten. Während sich die meisten
Studien zur interventionellen Behandlung hepatischer Metastasen auf Patientinnen und
Patienten mit CLM konzentrieren, erlaubt unsere Studie Einblicke in das
Langzeitüberleben bisher nur wenig untersuchter Tumorentitäten. So zeigt unsere Studie,
dass beispielsweise beim Melanom eine Ablation in kurativer Intention möglich ist.
Aufgrund des Einschlusses von auch in palliativer Intention behandelter Patientinnen und
Patienten lag die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Ablationszonenrezidivs und
eines hepatischen Rezidivs höher, als laut aktueller Studienlage zu vermuten wäre. Der
Einschluss palliativ abladierter Patientinnen und Patienten, die Verwendung des
85
Zeitpunktes der letzten RFA zur Ermittlung der Überlebenswahrscheinlichkeit und der
Einschluss aller Tumorgrößen und verschiedener Tumorentitäten legt nahe, dass die
MRT-gesteuerte RFA unter Verwendung der in bisherigen Studien angewandten
Einschlusskriterien eine noch höhere Überlebenswahrscheinlichkeit erzielen würde.
Unter dem Aspekt ständiger Verbesserungen der MRT-Technologie, stellt die MRTgesteuerte
RFA folglich eine für die Zukunft vielversprechende, gut verträgliche
Behandlungsmethode von hepatischen Metastasen dar.