Inhaltszusammenfassung:
In dieser Studie wurden 367 Patient*innen mit Autoimmunerkrankungen oder COVID-19 sowie 70 gesunde Kontrollen auf Antikörper gegen den IL-1-Rezeptorantagonisten (IL-1Ra) untersucht. Insgesamt unterschieden sich die gemessenen Antikörperwerte zwar von denen der Kontrollgruppe, aber die Häufigkeit eindeutig positiver Befunde war insgesamt niedrig. Einzelne Gruppen – insbesondere Patient*innen mit Still-Syndrom, TRAPS, akuter COVID-19 oder COVID-19-assoziiertem ARDS – zeigten häufiger IgM-Antikörper gegen IL-1Ra.
Bei Personen, die Anakinra erhalten hatten, traten Anti-IL-1Ra-Antikörper deutlich häufiger auf, ohne dass sich Unterschiede zwischen Messungen vor und während der Therapie ergaben. Weder bei COVID-19 noch bei Autoimmunerkrankungen bestand ein Zusammenhang zwischen Antikörpern und Schweregrad oder Krankheitsaktivität. Auffallend war, dass moderate COVID-19-Verläufe teilweise häufiger IgM-Antikörper zeigten als ARDS-Fälle.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Anti-IL-1Ra-Antikörper meist eine unspezifische, vorübergehende Immunreaktion darstellen und weder die Krankheitsverläufe noch die Wirksamkeit von Anakinra wesentlich beeinflussen.