Inhaltszusammenfassung:
Das Gesetzesverständnis des Paulus ist ein ebenso zentrales wie umstrittenes Thema. Angesichts der äußerst kontroversen Diskussion bietet der Autor hier eine Klärung der diffizilen Probleme auf der Grundlage einer eingehenden Untersuchung der in der Gesetzesdebatte besonders umstrittenen Abschnitte Gal 2,15-21 und 3,6-4,7.
Dazu zieht er folgende Quellen heran: zunächst und vor allem den Galaterbrief, in zweiter Reihe die übrigen Paulusbriefe und die traditionsgeschichtlich bestimmenden Quellen. Die Darstellung folgt dem Duktus der paulinischen Argumentation.
Hans-Joachim Eckstein führt jeweils zu den strittigen Fragen und Textstellen in die Positionen und Argumente der bisherigen Forschung ein. Er orientiert sich dabei am Argumentationsgefälle der Paulusbriefe und am Kontext der widersprüchlich interpretierten Stellen. Dadurch wird eine voreilige einseitige Wahrnehmung und tendenzielle Deutung der paulinischen Aussagen zum Gesetz vermieden.
Die Untersuchungen der alttestamentlichen Tradition zeigt, dass der Schriftgebrauch des Apostels wesentlich differenzierter zu beurteilen ist, als weithin üblich. So sehr für Paulus der gekreuzigte Christus der Schüssel für das Verständnis der alttestamentlichen Texte ist, so sehr knüpft er doch auch an die von ihm zitierten Aussagen des Alten Testament an. Seine Exegese alttestamentlicher Aussagen ist weit kontextbewusster und überlegter als häufig vorausgesetzt.
Abstract:
Paul’s understanding of the law is a subject which is much disputed but also of central importance. In view of its extremely controversial nature, the author presents a clarification of the difficult problems on the basis of a detailed study of Galatians 2:15-21 and 3:6-4:7, those passages on which there is the most disagreement in the debate on the law. Hans-Joachim Eckstein refers to the sources, consisting above all of the epistle to the Galatians and, of secondary importance, to the remaining epistles of Paul ant the historic-traditional sources. The account follows the Pauline line of reasoning.