Inhaltszusammenfassung:
Die Ausgrabungen des Institutes für Vor- und Frühgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Umfeld des Glaubergs erbrachten neue Erkenntnisse zur eisenzeitlichen Besiedlungsgeschichte. Im sog. Annexbereich nördlich des Plateaus wurden die umgebenden Befestigungsanlagen untersucht und im Inneren konnten Siedlungsstrukturen entdeckt werden. Ob es sich um eine regelrechte frühlatènezeitliche „Außensiedlung“ gehandelt hat, kann noch nicht entschieden werden.
Südwestlich des Glaubergs wurde das Wall-Graben-System partiell untersucht. Es konnten jedoch nur noch wenige Reste des Walles nachgewiesen werden. Diesem vorgelagert war ein mächtiger, 14 m breiter und 4,5 m tiefer Graben, der durch das Rotliegendgestein geschlagen werden musste. Bei der Errichtung des Walles wurde auf einen älteren Grabhügel mit Kreisgraben keine Rücksicht genommen, er wurde mit verbaut. In einer ca. 160 m langen Unterbrechung des Wall-Graben-Systems kam zudem ein hallstattzeitliches Gräberfeld zutage.
Es ist derzeit zwar noch verfrüht, über die Entwicklung der Landschaftsnutzung im Umland des Glaubergs zu diskutieren, dennoch bestehen berechtigte Hoffnungen, dass kommende Grabungen zu einer zuverlässigen Datierung der hauptsächlichen Strukturen der Kulturlandschaft führen werden.