Inhaltszusammenfassung:
Der vorliegende Forschungsbericht präsentiert die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Präventionsprojekts zu häuslicher Gewalt der Berliner Interventions-zentrale bei häuslicher Gewalt (BIG) e. V. in Berliner Grundschulen.
Mit dem BIG Präventionsprojekt ist zum ersten Mal die Thematik „Gewalt in der Bezie-hung der Eltern und die Auswirkungen auf die Kinder“ als Bestandteil der Gewaltprä-vention in Berliner Grundschulen eingebracht worden. Damit wurden erstmalig die Errungenschaften des „Berliner Interventionsprojekts gegen häusliche Gewalt (BIG)“ und des „Politischen Runden Tisches häusliche Gewalt im Land Berlin“ in die Institution Schule getragen und eine Einbindung von Schule in die landesweiten Strukturen der Intervention und Prävention bei häuslicher Gewalt begonnen.
Erstmalig wurden innerhalb dieses Modellprojekts in Berlin Lehrkräfte, Eltern und Grundschülerinnen und Grundschüler über die Problematik häuslicher Gewalt aufge-klärt und über Möglichkeiten der Hilfesuche informiert. Dafür wurde ein innovatives, integriertes Konzept entwickelt und erprobt, das die Thematik Gewalt in der Beziehung der Eltern einbettet in ein breiteres Spektrum von Gewaltprävention und Elemente primärer, sekundärer und tertiärer Prävention miteinander verknüpft, und das darüber hinaus geschlechtssensibel und kultursensibel ist.
Das Modellprojekt wurde mit Mitteln der Stiftung Deutsche Jugendmarke vom 1. 4. 2006 bis 31. 3. 2008 in Trägerschaft von BIG e. V. durchgeführt, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beauftragte die wissenschaftliche Begleitung. Im Projektteam des Modellprojekts arbeiteten zwei Sozialpädagoginnen, ein angehender Lehrer und eine Koordinatorin der Interventionszentrale, die die Projektleitung inne- hatte. Die wissenschaftliche Begleitung wurde extern von der Autorin durchgeführt.
Ziel des Modellprojekts war die Erarbeitung und Erprobung eines Präventionskonzepts für Schülerinnen und Schüler der vierten bis sechsten Klassen, das über Gewalt zwischen Eltern informiert, Zugang zu Hilfsmöglichkeiten eröffnet und die Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe im Sinne schützender Intervention und bedarfsgerechter Unter-stützung fördert.