Transnationale Verbrechensbekämpfung. Entwicklungslinien der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/90597
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-905972
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-31978
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2019-07-16
Originalveröffentlichung: Tübinger Schriften und Materialien zur Kriminologie ; 42
Sprache: Deutsch
Fakultät: 3 Juristische Fakultät
Fachbereich: Kriminologie
Gutachter: Kerner, Hans-Jürgen (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2017-11-06
DDC-Klassifikation: 340 - Recht
Schlagworte: Kriminalitätsbekämpfung , Grenzüberschreitende Kooperation , Entwicklung , Europäische Union , Europarat , INTERPOL , Polizei , Internationale Rechtshilfe , Strafsache , Polizeiliche und justitielle Zusammenarbeit in Strafsachen
Freie Schlagwörter: EU-Mitgliedstaaten
Justiz
Europäisches Strafrecht
EU Member States
Development
European Union
Council of Europe
Fighting crime
Cross-border cooperation
Interpol
Police
Justice
International cooperation in criminal matters
European criminal law
Police and judicial cooperation in criminal matters
ISBN: 978-3-937368-84-9
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die allgemeinen Globalisierungstendenzen, vor allem aber die weit fortgeschrittene europäische Integration (unter anderem durch die Gewährleistung der unionsrechtlichen Grundfreiheiten, die den Binnenmarkt konstituieren; durch die Bildung einer Wirtschafts- und Währungsunion sowie durch den Wegfall der Kontrollen an den EU-Binnengrenzen) haben das Europa der derzeit 28 EU-Mitgliedstaaten – etwas überspitzt formuliert – auch für grenzüberschreitend agierende Straftäter zu einem „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ werden lassen und diesen neue Geschäftsfelder eröffnet. Angesichts der zunehmenden Deliktsbegehung über (Staats-)Grenzen hinweg hat sich bei den Mitgliedstaaten der Europäischen Union allmählich die Einsicht durchgesetzt, dass einem „Binnenmarkt der Kriminellen“ nur durch eine enge(re) transnationale (= grenzüberschreitende) Zusammenarbeit auf dem souveränitätssensiblen Gebiet der Verbrechensbekämpfung – plakativ ausgedrückt: durch einen „Binnenraum der Verbrechensbekämpfung“ – wirksam begegnet werden kann. Vielfach aufbauend auf den Errungenschaften des Europarates und Interpols nimmt deshalb seit Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts die Zahl unionaler Regelungen und Institutionen kontinuierlich und unaufhaltsam zu. Was die Europäische Union auf diese Weise in den vergangenen rund 30 Jahren geschaffen hat, ist aber nicht nur ein sehr umfangreiches und vielschichtiges, sondern vor allem ein in weiten Teilen fragmentarisch erarbeitetes, sich ständig änderndes und obendrein nachlässig dokumentiertes Regelungsgeflecht („Flickenteppich“), das nicht selten wenig schmeichelhaft als „Vorschriftenchaos“, „Normendschungel“ oder Ähnliches charakterisiert wird. Vor diesem Hintergrund bildet die vorliegende Arbeit den Versuch einer historisch-systematischen Bestandsaufnahme und einer Analyse des Status quo. Ziel ist primär die Erstellung eines „Lagebilds der transnationalen Verbrechensbekämpfung“ und dessen kritische Würdigung im Hinblick auf die Effektivität der Kooperationsmechanismen. Unter Einbeziehung des Aspekts der Rechtsanwendung und unter besonderer Berücksichtigung der Rolle Deutschlands werden hierzu die großen (Entwicklungs-)Linien der transnationalen Verbrechensbekämpfung zwischen den EU-Mitgliedstaaten nachgezeichnet und es wird herausgearbeitet, welche Bereiche sich in welcher Weise europäisiert haben sowie welchen Entwicklungsstand die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischenzeitlich erreicht hat. Der kriminologischen Gesamtausrichtung entsprechend orientiert sich der Aufbau der Arbeit insoweit an den Entwicklungsstufen des Verbrechens „von der Idee bis zu ihrer Realisierung“. Innerhalb der einzelnen Stadien des Verbrechens bzw. spiegelbildlich dazu innerhalb der Stadien der Verbrechensbekämpfung (allgemeine Kriminalprävention, präventive Verbrechensbekämpfung, repressive Verbrechensbekämpfung) wird die grenzüberschreitende Zusammenarbeit aus dem innerstaatlichen Blickwinkel dargestellt. Die europarechtlichen Regelungen und Institutionen werden so nach der Systematik der deutschen Rechtsordnung aufbereitet und ihrem vergleichbaren Standort innerhalb des deutschen Rechtssystems zugeordnet.

Abstract:

The general trend towards globalization and above all, the well developed European integration (amongst other things by guaranteeing the basic freedoms established for the internal market of the European Union, by founding an economic and monetary union as well as by abolishing checks at the EU internal borders), has made the Europe of currently 28 EU Member States a “land of unlimited opportunity” for cross-border criminals, opening up new fields of business to them. In view of an increasing number of offences committed across borders, the Member States of the European Union have gradually come to realize that an “internal market of criminals” can only be countered by close/closer transnational cooperation in the field of fighting crime, a field that deeply affects state sovereignty; it can only be met effectively by creating an “internal area for fighting crime”. Often based on the achievements of the Council of Europe and Interpol, the number of regulations and institutions set up by the European Union has been steadily and inexorably increasing since the beginning of the 1990s. What the European Union has thus accomplished during the last 30 years or so, is not only a very extensive and complex web of regulations but particularly one that has been developed in a fragmentary manner, that is constantly modified and, on top of everything else, is poorly documented. It is commonly and uncomplimentarily characterised as “regulation chaos”, a “maze of rules” or similar. Against this background, this doctoral thesis intends to present both a historical and a systematic stocktaking and an analysis of the status quo. The main objective is to compile a “situation report on fighting cross-border crime” and to critically assess how effectively cooperation works. Taking into account how the law is applied and especially considering the role of Germany, the dissertation shows how fighting cross-border crime has developed between the EU Member States. It elaborates in which areas and in which ways the fighting of crime has been Europeanized and what stage of development cross-border cooperation has reached. Following its criminological approach, the structure of this thesis tracks the stages of crime “from the idea to its realization”. Within the single stages of crime or rather – like a mirror image – within the stages of fighting crime (general crime prevention, preventative fighting crime, combating crime), cross-border cooperation is portrayed from the domestic point of view. Therefore, the regulations and institutions of the European legal system are dealt with according to the systematic approach of the German legal order and are assigned to their corresponding position within the German legal system.

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