In die Stille geleiten. Darstellungsprinzipien und Erfahrungsweisen eines musikalischen Grundphänomens

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/119606
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1196062
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-60979
Dokumentart: Buch
Erscheinungsdatum: 2021-11
Originalveröffentlichung: Tübinger Beiträge zur Musikwissenschaft ; 34
Sprache: Deutsch
Fakultät: 5 Philosophische Fakultät
Fachbereich: Musikwissenschaft
DDC-Klassifikation: 780 - Musik
Schlagworte: Stille , Ruhe , Phänomenologie , Notenschrift , Schubert, Franz , Cage, John , Monteverdi, Claudio , Schulhoff, Erwin , Schumann, Robert , Aristoxenus <Tarentinus>
Freie Schlagwörter:
silence
stillness
musical notation
phenomenology
ISBN: 978-3-947251-26-1
Lizenz: http://creativecommons. org/licenses/by-nc-nd/4.0/
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Inhaltszusammenfassung:

Stille in der Musik nehmen wir im Wesentlichen dann wahr, wenn ihre Zeit stehenzubleiben scheint: etwa unmittelbar vor dem Beginn eines Werkes. Stille weilt dort außerhalb der erklingenden Musik, John Cage drängte sie 1952 in ein Werk hinein. Nicht hörbar, weil durchgehend schweigend, verwischt 4’33’’ die Werkgrenzen und verkörpert zugleich das Prinzip der stillen Fermate: ein unendlich großer Zeitraum. Dessen Möglichkeitsbedingung zeichnete die antike griechische Zeit- und Musiktheorie als Ort der Weltseele vor: ein ewig wiederkehrender Nullpunkt der Zeit. Erwin Schulhoffs Augenmusik In futurum (1919) deklinierte ihn mit Pausenzeichen aus. Und bereits 1607 überführte Claudio Monteverdis Prolog des Orfeo den schweigenden Stillstand in ein Gebot des Stillseins. In Franz Schuberts und Robert Schumanns Musik lassen sich noch zwei andere Orte der Stille erkennen: in der Ruhe als tonales Ziel, das in Schuberts Klaviersonate B-Dur (1828) vergebens gesucht wird, und im Ton der Lautstärke Null, der als unendlich entfernter Klang das geometrische Notationssystem übersteigt.

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