dc.contributor.advisor |
Joos, Stefanie (Prof. Dr.) |
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dc.contributor.author |
Gresser, Angelina Jacqueline |
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dc.date.accessioned |
2023-02-27T10:44:55Z |
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dc.date.available |
2023-02-27T10:44:55Z |
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dc.date.issued |
2023-02-27 |
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dc.identifier.uri |
http://hdl.handle.net/10900/136931 |
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dc.identifier.uri |
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1369312 |
de_DE |
dc.identifier.uri |
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-78282 |
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dc.description.abstract |
Die Zahl von im Ausland ausgebildeten Ärzt*innen in Deutschland steigt stetig und
wird in Zukunft vermutlich weiter anwachsen. Es ist anzunehmen, dass auch im
hausärztlichen Bereich zunehmend migrierte Ärzt*innen tätig sein werden. Die
Studien in Deutschland zur Migration von Ärzt*innen konzentrieren sich bisher auf
den stationären Bereich. Mit der vorliegenden Studie sollen die Schwierigkeiten und
Unterstützungsbedarfe von migrierten Ärzt*innen im ambulanten Bereich mit Fokus
auf hausärztliche Arbeit erhoben werden.
Es wurde ein qualitatives Studiendesign mit zielgerichteter Stichprobe gewählt. Dafür
wurden leitfadengestützte Interviews mit 13 im ambulanten Bereich tätigen migrierten
Ärzt*innen aus Baden-Württemberg und Hessen durchgeführt. Neun der Ärzt*innen
waren hausärztlich tätig und vier waren andere Fachärzt*innen. Die Interviews
wurden mithilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Schreier ausgewertet.
In den Interviews konnten drei Phasen der Migration identifiziert werden: Aufbruch,
DesOrientierung, Adaptation. Es zeigten sich drei maßgebliche Problembereiche:
1) Verständigung. Es wurden Verständigungsprobleme sowohl mit Patient*innen als
auch mit Kolleg*innen angesprochen. Insbesondere das Verstehen von Dialekt und
der schriftliche Ausdruck wurden thematisiert.
2) Administrative Aufgaben. Die Ärzt*innen berichteten von Schwierigkeiten bei der
Informationsbeschaffung, intransparenten Anerkennungsverfahren und komplizierter
Kommunikation mit den zuständigen Behörden. Außerdem sahen die Interviewten
sich teilweise diskriminiert in den Bereichen Karriere und Gehalt.
3) Adaptation und Ankommen. Während nur vereinzelt von Problemen in den
beruflichen Beziehungen zu Patient*innen und Kolleg*innen erzählt wurde, wurde die
Einfindung in das neue Gesundheitssystem als mühsam erlebt. Ihre soziale
Integration beurteilten die Ärzt*innen hauptsächlich an ihren privaten Beziehungen,
die zu knüpfen mit unterschiedlich großen Schwierigkeiten verbunden waren.
Zusammenfassung
89
Die vorgeschlagenen Lösungen können in drei Ansätze geordnet werden. Die ersten
beiden sind dabei vor allem für Ankunft und DesOrientierung von Nutzen, während
der dritte hauptsächlich die Adaptation erleichtern würde:
1) Strukturierende Maßnahmen. Beispielsweise ein leicht zugänglicher Leitfaden zu
allgemeinen und spezifisch-ärztlichen migrationsrelevanten Themen.
2) Ein erweitertes Angebot an Vorbereitungskursen. Unter anderem zusätzliche
berufsbegleitende Sprachkurse. Außerdem speziell auf das ambulante Setting
vorbereitende Kurse zusammen mit deutschen Weiterbildungsassistent*innen.
3) Persönliche Ansprechpartner*innen. Einmal in Form von Mentoring, das unter
anderem administratives, fachliches und soziales Mentoring beinhalten könnte.
Außerdem als organisierte Plattformen, um Kontakte zwischen migrierten Ärzt*innen
zu fördern, insbesondere im ambulanten Bereich.
Ein Teil der Lösungsansätze könnte sich mit Leichtigkeit ohne große strukturelle Veränderungen
umsetzen lassen, andere bräuchten eine koordinierte Zusammenarbeit
mehrerer Akteur*innen (bspw. Weiterbildungsverbünde und Ärztekammern). Sinnvoll
wäre es, Kurse für einheimische und migrierte Kolleg*innen gemeinsam zu denken.
Im Vergleich mit Studien im stationären Bereich fällt vor allem auf, dass die Sprache
im ambulanten Bereich von größerer Bedeutung zu sein scheint. Dagegen scheinen
sich die beruflichen Beziehungen zu Patient*innen und Kolleg*innen einfacher zu
gestalten. Administrative Schwierigkeiten scheinen ähnlich zu sein.
Die Ergebnisse deuten außerdem darauf hin, dass ein wichtiger Faktor für die
Bleibeentscheidung der Ärzt*innen ihre soziale Integration inklusive des Knüpfens
von privaten Beziehungen ist. Dies ist insbesondere für das hausärztliche Setting von
Bedeutung, da hier eine längerfristige Beziehung zu Patient*innen wichtig ist.
Um die Unterstützungsstrukturen für migrierte Ärzt*innen zu verbessern, wären als
nächster Schritt Studien mit Patient*innen und weiterbildungsbefugten Ärzt*innen
sinnvoll, um auch deren Erfahrungen mit migrierten Ärzt*innen zu berücksichtigen. |
de_DE |
dc.language.iso |
de |
de_DE |
dc.publisher |
Universität Tübingen |
de_DE |
dc.rights |
ubt-podok |
de_DE |
dc.rights.uri |
http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de |
de_DE |
dc.rights.uri |
http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en |
en |
dc.subject.classification |
Medizin , Ausland , Integration , Arzt , Ärztin , Versorgung |
de_DE |
dc.subject.other |
Versorgungsforschung |
de_DE |
dc.subject.other |
Qualitative Forschung |
de_DE |
dc.title |
Soziokulturelle und berufliche Integration von ausländischen Ärzt*innen in der ambulanten Versorgung in Deutschland |
de_DE |
dc.type |
PhDThesis |
de_DE |
dcterms.dateAccepted |
2022-10-10 |
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utue.publikation.fachbereich |
Medizin |
de_DE |
utue.publikation.fakultaet |
4 Medizinische Fakultät |
de_DE |
utue.publikation.noppn |
yes |
de_DE |